Veloüberführung Wildparkstrasse, Bern

 

Fertigstellung: 2009
Auftraggeber: Tiefbauamt des Kanton Bern
Gesamtleitung: Ingenieurbüro Bächthold & Moor AG

Mit der im Rahmen der Realisierung des Zubringers Neufeld zur Autobahn SN 1 erbauten Veloüberführung wurde die Stadtlandschaft von Bern durch ein unaufdringliches aber prägnantes Bauwerk bereichert. In ihrer Alleinstellung zwischen Wildparkstrasse und der Hangkante zum Fluss findet die Brücke eine eigenständige gestalterische Antwort auf ihre Lage quer zum steilen Aarehang und ihre Funktion: Die Brückenköpfe und zwei Wendepodeste aus hellem Beton bilden die Fixpunkte der Konstruktion. Wie Kanzeln ruhen die Podeste dabei auf sich nach oben verjüngende, schlanke Stützen, als eine optisch reduzierte Fundation am Hang. Kontrastierend dazu stehen die dunklen Brückenträger aus zwei geschweissten Stahlvollwandträgern, die mit aussenliegenden Stahlrippen ausgesteift werden. 

Die von der Gestaltung und der Konstruktion ausgehende Semantik vermittelt dem Velofahrer die hier stattfindende Bewegung: Brückenköpfe und zwei Podeste sind die statischen Elemente der Konstruktion und zugleich die Wendepunkte der Bewegung, an denen die Fahrt verlangsamt wird. Diese Wendepunkte werden durch eingehängte Stahlkonstruktionen verbunden. Lineare Elemente, welche die lineare, schnelle Bewegung ermöglichen und symbolisieren. Nachts wird die Dynamik der Bewegung durch die Beleuchtung zusätzlich gesteigert. In den Beton der Brückenköpfe und Podeste eingelegte, hell ausleuchtende Scheinwerfer unterstreichen den hier stattfindenden Richtungswechsel. Das Licht von Fluoreszenzleuchten auf der Aussenseite der Stahlwangen dringt durch Schlitze nach innen, alternierend links und rechts. Die lineare Bewegung wird unterstrichen und optisch beschleunigt. Streiflicht beleuchtet die Brücke zusätzlich auf der Aussenseite.

Fotos: Alexander Gempeler

2009 Synagoge Potsdam2009 Hauptbahnhof Biel