Prinz-Eugen-Park, München

 

2020
Wettbewerb auf Einladung, 2016, 1. Preis
Auslober: Wogeno München eG

Der Winkelbau auf dem WA11 Ost bietet seinen Bewohnenden verschiedenartige Begegnungsmöglichkeiten und ein Zuhause für unterschiedliche Lebensformen.

Ankunftsort und Ausgangspunkt für alle Bewegungen durch die Anlage ist eine innere, von oben belichtete, gemeinschaftliche Gasse im Erdgeschoss des Nordflügels. Von hier kommt man in die Quartierzentrale mit den Briefkästen, hier befinden sich ein Flexizimmer und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Zum grünen Hof nach Süden hin orientieren sich zwei Gemeinschafts-„häuser“ mit eigener Dachterrasse. Diese Begegnungszonen auf Hofniveau werden einzig durch eine grosse Terrasse mit individuell nutzbaren Pflanzgefässen auf dem Dach des Ostflügels ergänzt. Auf diese Weise konzentriert sich das gemeinschaftliche Leben auf diese beiden Orte. 

Die innere Gasse ist zugleich Auftakt für die Wohnungserschliessung. Von hier aus kommt man auf die Laubengänge, die im Süden zum Hof und im Osten zur Quartierstrasse hin orientiert sind. Auch sie sind Orte der Begegnungen für die Bewohnenden eines Geschosses. Wohnungseingänge unmittelbar von draussen verstärken zudem das Gefühl, in der eigenen Einheit zu wohnen. Mit der Lage seiner Laubengänge reagiert das Haus auf die unterschiedliche Ausrichtung und die Umgebung seiner beiden Gebäudeschenkel: Während der kürzere Gebäudeflügel eine Nord-Süd-Ausrichtung hat und im Norden den Rücken für den urbanen Maria-Nindl-Platz bildet, ist der längere Flügel Ost-West orientiert und liegt an einer Quartierstrasse. Im Ergebnis entsteht ein differenziertes Angebot an Aussenräumen in und um die beiden Gebäudeflügel, die den dort verorteten Wohnungen ihren eigenen Charakter geben.

Es wurde ein für beide Gebäudeschenkel gültiges Grundrisssystem mit zwei alternierenden Wohnungsachsen, gleich breit jedoch unterschiedlich tief entwickelt. In der Kombination der beiden Wohnachsen können die Anzahl der Zimmer und die Wohnungsgrösse sinnvoll reguliert werden, so dass sich die Vorgaben von drei verschiedenen Fördermodellen der öffentlichen Hand erfüllen liessen. Im Ergebnis entstand über die Wahl der Zimmeranordnung und den Aussenraum-Charakter eine grosse Vielfalt im Rahmen eines durchgängigen Systems.

Fotos: Markus Dobmeier

2017 Bärenareal, Zollikofen2016 Post-Areal Aarberg