Kunstmuseum, Bern
Wettbewerb 1976, 1. Preis
Fertigstellung: 1983
Auftraggeber: Kunstmuseum Bern
Auf dem Grundstück, das aus Platzgründen ein drittes Gebäude nicht zuliess, wurde der Erweiterungsbau aus den 30er Jahren bis auf das Erdgeschoss abgebrochen. Die Untergeschosse wurden umgebaut, in der Tiefe und nach unten im steilen Hang um mehrere Stockwerke erweitert. Auf dieser Plattform erheben sich zwei neu gebaute Geschosse innerhalb der Höhe des früher einstöckigen Baus. Die ehemalige Strassenfassade, eine geschlossene Mauer, wurde stehen gelassen, aber teilweise geöffnet, um sichtbar zu machen, dass auf den Überresten des alten Gebäudes, das neue Haus errichtet wurde, eine blechverkleidete, einfache Stahlkonstruktion.
Im Inneren des neuen Hauses gruppieren sich kleine, in sich abgeschlossene Raumeinheiten um eine zentrale Halle. Innerhalb des, von der Struktur des alten Gebäudes gegebenen Stützenrasters können die Räume verändert werden, ohne, dass dies für den Besucher sichtbar wird.
Mit dem Lichtingenieur Christian Bartenbach wurde ein neuartiges Lichtsystem entwickelt, bei dem, mit dem Ziel der Optimierung der optischen Wahrnehmung, das Tageslicht unter Ausblendung der Sonnenstrahlen direkt auf die in grauer Farbe gehaltenen Ausstellungswände umgelenkt wird.
Der gesamte Ausbau des Museums ist mit grosser Zurückhaltung gestaltet. Das Gebäude soll vor allem ruhiger und unaufdringlicher Hintergrund für die ausgestellten Kunstwerke sein. Diese Haltung hat sich im Laufe der Zusammenarbeit mit dem Künstler Rémy Zaugg bei der Farbgebung und der Gestaltung des ganzen Ausstellungsmilieus mehr und mehr verfestigt und blieb auch der Leitfaden für die späteren Museumsprojekte.